Dienstag, 11. Dezember 2007

Bargeld, Pflegefälle und das Rauchen in der Scheune

Werden wir pragmatisch.
Es gibt Neues zu berichten.
Kalte Fakten. Kosten.

Stets muss auf unserer Reise die Bargeldversorgung gesichert sein. Zu viele Scheine am Körper zu tragen verursacht jedoch Bauchschmerzen. Nicht etwa - zumindest nicht nur - aufgrund der Magnetfelder, die von den metallenen Sicherheitsstreifen auf den Banknoten verursacht werden, sondern wegen der Diebstahlgefahr. Haben wir allerdings jederzeit nur wenig Bargeld bei uns, müssen wir uns häufig in aller Herren Länder am Geldautomaten refinanzieren. Es drohen unter Umständen horrende Gebühren. Ich habe mich auf dem Markt umgesehen und einige interessante deutsche Banken gefunden. Bei einem der Anbieter habe ich schließlich gestern die Eröffnung eines Girokontos beantragt. Keine Kontoführungsgebühren, dazu die übliche ec-/Maestro-Karte sowie eine dauerhaft kostenlose Kreditkarte. Mit letzterer ist kostenloses Geldabheben an allen Geldautomaten weltweit möglich. Zudem gibt es auf dem Kreditkartenkonto einen recht attraktiven Zinssatz. Versteckte Gebühren konnte ich auch nach mehrmaligem Durchforsten der AGB nicht entdecken, lediglich ein paar Kleinigkeiten gibt es zu beachten. Ein solches gebührenfreies Konto - auch ohne Kosten für die Einrichtung - sollten wir uns vor der Reise alle zulegen. Das gesparte Geld können wir für wichtigere Dinge aufwenden: Alkohol, Frauen, Reptilien oder Dinge aus dem jetzt folgenden kostenpflichtigen Bereich.

--- ENDE KOSTENFREIER BEREICH ---

--- BEGINN KOSTENPFLICHTIGER BEREICH ---

Es gilt, einige Risiken auf der Reise abzusichern, egal wie abenteuerlich diese doch werden soll. Damit wir im Sommer nicht allesamt wegen millionenschwerer Schadenersatzforderungen in portugiesischer Haft sitzen, ist eine Haftpflichtversicherung unbedingt notwendig. Man stelle sich nur vor, der Russe raucht im Hochsommer heimlich in einer alten Scheune nahe Porto, um seinen Tabakkonsum uns anderen gegenüber nicht eingestehen zu müssen. Brennt die Scheune dabei ab, muss der Russe bezahlen. Wenn er das nicht kann und sich keine Versicherungsgesellschaft seiner annimmt, hat er ein Problem. Wahrscheinlich zieht er uns anschließend auch noch mit rein. Das wollen wir nicht. Der aufmerksame Leser wird sich jetzt fragen, ob wir "Kinder" denn nicht in etwaigen Haftpflichtversicherungen unserer Eltern berücksichtigt sind. Das Wort "Kinder" schreibe ich bewusst in Anführungszeichen, denn wir zeichnen uns alle vier schon ewig durch eine ungewöhnlich hohe geistige Reife aus. Nein, wir sind nicht mitversichert. Zumindest bin ich das nicht. Ich, als volljähriges Kind des Versicherungsnehmers bin nur als Schüler, Azubi, Wehrdienstleistender oder Student mitversichert. Während der Reise bin ich jedoch gar nichts davon. Entsprechend genieße ich keinen Versicherungsschutz. Ergo: eigene Haftpflichtversicherung für die Zeit bis zum Beginn des Studiums nötig. Kosten für einen Einjahresvertrag: ca. 50 Euro.

Es gibt allerdings noch einen größeren Kostenfaktor. Der mögliche Krankheitsfall. Prinzipiell ist man durch die Gesetzliche Krankenkasse auch im Ausland abgesichert. Mit dem normalen Versicherungsschutz der deutschen Kassen gibt es jedoch häufig Probleme im Ausland, sei es bei der Bereitschaft ausländischer Ärzte, überhaupt einen Deutschen zu behandeln oder beim Rücktransport in die Heimat bei einer ernsten gesundheitlichen Beeinträchtigung. Auslandskrankenversicherungen bis zu 45 Tagen sind äußerst günstig zu bekommen. Da wir jedoch eine deutlich längere Laufzeit brauchen, müssen wir wohl Alternativen in Anspruch nehmen. Diese gibt es für knapp einen Euro pro Tag im Ausland. Inwiefern eine günstige Auslandskrankenversicherung für die ersten 45 Tage mit einer teureren für die restlichen gut zwei Monate kombinierbar ist, muss ich noch herausfinden. Ebenso weiß ich auch nach mehreren Telefonaten noch nicht, welche Leistungen konkret von der Gesetzlichen Krankenversicherung im Ausland nicht erbracht werden und eine private Zusatzversicherung erfordern. Informationen werden nachgereicht.

Über empfehlenswerte Impfungen weiß ich bisher auch noch nichts. Diese Erkenntnisse könnte jemand einholen, der von Berufs wegen mit dem Gesundheitswesen in Verbindung steht. Vielleicht fühlt sich ein Reiseteilnehmer beim Lesen dieser Sätze angesprochen.

Ich wiederum habe mich bereits kundig gemacht, welches Kartenmaterial zumindest für Deutschland in Frage kommt. Ein großer Maßstab ist für uns wichtig, ebenso sind eingezeichnete Radwege sehr vorteilhaft. Diese Bedingungen haben fast ausnahmslos nur Karten erfüllt, die bei einem ziemlich hohem Preis nur eine geringer Fläche abgedeckt haben. Einen einzigen Atlas konnte ich jedoch finden, der bis auf wenige Kilometer unsere gesamte Route bis nach Luxemburg im Maßstab 1 : 100 000 abbildet. Diese habe ich gekauft, war für die etwa 500 Kilometer abgedeckter Wegstrecke recht erschwinglich. Ich habe mir extra eine Quittung geben lassen, damit meine geizigen Mitfahrer auch später ihren Anteil an den Navigationskosten an mich abdrücken.

Weitere Informationen folgen, noch 117 Tage. Und weil ja bald Weihnachten ist, zur Einstimmung auf das Fest noch eine nette Impression vom Weihnachtsmann.



Manuel