Sonntag, 8. Juni 2008

Knie des Todes - Hopp Schwiiz!

Es ist mal wieder Zeit, neueste Erkenntnisse aus der kühnschen Knieforschung zu veröffentlichen. Mein Chirurg des Vertrauens sah sich unlängst wie versprochen nach einem ausgewiesenen Fachmann für meine Sorgen um. Er wurde fündig, sandte mich zu einem Spezialisten in die Landeshauptstadt. Ich bekam dort einen Termin, bereits am nächsten Tag. Normalerweise wartet man darauf etwa einen Monat, so wurde es mir aus gut informierten Kreisen zugetragen.

In Erfurt hatte man sich nach einem Blick auf die MRT-Bilder schnell entschieden. Es gäbe zwei Möglichkeiten, fortzufahren. Entweder, man tut gar nichts und nimmt weitere Luxationen hin oder man entscheidet sich zur Durchführung einer neuen, hochqualitativen Operationsmethode, die erst seit wenigen Jahren eingesetzt wird und einen deutlich verbesserten Halt für die Kniescheibe verspricht. Das Negative an dieser Möglichkeit ist die Genesungsdauer. Mindestens vier Wochen muss im Anschluss mit Krücken gelaufen werden, erst nach einem Vierteljahr sei die Behandlung abgeschlossen.

Nungut, um die Knie noch für einige Jahrzehnte mehr oder minder funktionstüchtig zu halten, ist die Operation wohl unumgänglich, weswegen ich mir für sie entschied. Jedoch fand sich vor Juli kein freier Termin mehr. Diesen einen konnte ich schon nur durch die Bemühungen des Heiligenstädter Chirurgen ergattern. Den zunächst vorgeschlagenen Termin im August - nach dem Ende der Europatour - konnte ich aus studientechnischen Gründen nich annehmen. Die Zeitspanne zwischen OP und Studium wäre zu klein, um in diese noch Wohnungssuche, Umzug und alles weitere Notwendige krückenfrei zu quetschen.

Das Fahrradfahren erlaubte man mir in Erfurt für die Zeit vor der Operation. Jedoch sollte ich insbesondere beim Auf- und Absteigen vom Rad aufpassen, dass ich mein Knie nicht verdrehe. Ich begann zu Hause zu rechnen, wieviel Zeit mir zum Strampeln durch die europäischen Landen bliebe. Mir stand ein Zeitraum von etwa fünf Wochen zur Verfügung, nicht allzu viel also. Ich hätte demnach aus der Grenzregion zwischen Frankreich und Italien wieder nach Hause fliegen müssen. Dies bedeutet, schon wenige Tage nach dem Wiederbeginn erste Gedanken über die Rückreise im Kopf zu haben, da selbstverständlich stets exakt geplant werden müsste, um an einem Tag X exakt an einem Flughafen Y anzukommen, um zurück zu fliegen. Knapp 400 Euro hätten Hin- und Rückreise zudem gekostet. Außerdem war meine Kondition nach vier Wochen des Nichtstuens natürlich wieder gegen Null. Insbesondere das rechte Bein war und ist äußerst geschwächt.

Ich überlegte also hin und her, suchte schließlich nach alternativen Möglichkeiten zum Zeitvertreib für die kommenden Wochen. Ich wurde fündig - in der Schweiz. Gestern ging es dort los mit der Fußball-EM. Ich hab demnach beschlossen, kurzfristig dort hin zu reisen und ein paar Tage oder Wochen ebenda zu verbringen. Zunächst werde ich morgen früh nach Bern fahren, dort in einem FanCamp residieren. Was ich danach mache, wird sich zeigen. Stadion-Tickets hab ich keine. Bei eBay bieten Menschen dreistellige Beträge für eine solche Karte, zum Teil sogar vierstellige.

Die Europäer passierten inzwischen Madrid. Dies entnahm ich fernmelderischen Botschaften. Näheres wird hier veröffentlicht. Im zivilisierten Schweizerland werde ich sicher ab und an auf das Internetz zugreifen können.

Wenn mir danach ist, werde ich neben der Schweiz mal einen Abstecher ins Fürstentum Liechtenstein machen. Dann können wir diese beiden Länder noch halb zu den Europatournationen dazurechnen ;)

Ein wieder komplett lauffähiger Kühn - vorerst.

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